Gedanken zum Wochenende von Pfarrer Jens Jacobi aus Menz
Neulich habe ich mein Tupper-Fach aus der Küche verbannt. Ich meine den Ort, an dem sich die Plastikschüsseln sammeln. Weil die bunten Gefäße sich nie sinnvoll stapeln lassen, kamen sie mir mal wieder entgegen. „Weniger Zeug – weniger Stress“, dachte ich und räumte alle Schüsseln weg. Außerdem hatte Jesus doch gesagt: „Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“ (Matthäus 6).
Inzwischen sind die Schüsseln und Deckel allerdings wieder unten. Im Herbst gibt es eben Unmengen an Obst und Gemüse einzufrieren und vom Mittagessen bleibt auch immer mal ein Rest übrig. Ich glaube auch nicht, dass Jesus etwas gegen eintuppern hatte. Ihm ging es in seiner Rede um etwas anderes. Wenn wir auf die großen Momente unseres Lebens schauen, sind es nicht die Zeiten, an denen wir auf der Suche nach der passenden Schüssel für die Reste vom Mittagessen sind.
Außergewöhnlich wird unser Leben auf einer schönen Feier oder bei besonderen Momenten mit Herzensmenschen oder wenn man die Weite der Natur genießen kann. Kurz gesagt, wird das Leben durch die Momente besonders, an denen nicht der Magen satt wird sondern die Seele.
Diese paradiesischen Augenblicke kommen einfach so. Auf Vorrat können wir sie nicht anlegen. Sie sind fast immer ein Geschenk des Himmels.