Ein fester Halt in der Tiefe
Gedanken zum Wochenende von Gemeindepädagogin Ulrike Gartenschläger aus Oranienburg | 10. Sonntag n. Trinitatis | 04.08.2024
Genüsslich atme ich die frische Seeluft ein. Ich schließe die Augen, höre das Rauschen des Meeres und das Geschrei der Möwen! Endlich Urlaub! Ich öffne die Augen: Ein Ausflugsdampfer fährt gerade Richtung Anlegestelle, am Horizont sind einige größere Schiffe zu erkennen.
Gemütlich laufe ich zur Seebrücke. Das Ausflugsschiff ist inzwischen angekommen. Freundlich, aber bestimmt, bedeutet ein Bootsmann der drängenden Menge, sich noch etwas zu gedulden. Ich beobachte, wie die Ankerkette heruntergelassen wird, dann beginnt die Crew das Schiff zu vertäuen.
Der Anker begegnet mir auf der Insel überall: als Flaschenöffner, als Anhänger, auf Badetüchern oder auf der Speisekarte. Er gehört seit Urzeiten zum Leben der Seefahrer dazu. Der Anker sorgt dafür, dass das Schiff gehalten wird und Stabilität hat. So wurde der Anker zum Symbol für sichere und starke Bindungen. In der christlichen Symbolik steht er für die Hoffnung.
Ohne Hoffnung wäre das Leben kaum zu ertragen. Die Hoffnung erinnert uns daran, dass vieles anders sein könnte, auch in den Wirren der Gegenwart. Und zugleich mahnt der Anker, den Halt in der Tiefe nicht zu verlieren, auch in der Tiefe der Seele. „Nun aber bleiben Glaube Hoffnung Liebe, aber die Liebe ist die größte unter ihnen“ lesen wir in der Bibel. Nichts ist stärker als die Liebe, um Hass und Feindschaft zu überwinden. Ich will die Hoffnung auf eine bessere, gerechtere und friedlichere Welt nicht aufgeben.