Gedanken zum Wochenende von Pfarrer Peter Krause aus Sachsenhausen | 8. Sonntag nach Trinitatis
Ich bin noch bewegt. Ein Lied, ein Gebet, ein Halten der Hand. Gottes Segen habe ich zugesprochen. Fast nichts weiß ich von dieser Frau, nur, dass ihr irdisches Leben bald vollendet sein wird. Was wird dann bleiben? Sicher – Erinnerungen und Gefühle derer, die sich an die gemeinsame Zeit erinnern.
Muss unbedingt etwas bleiben? Liegt im Leben Tag für Tag nicht selbst schon genug Sinn? Darin, das Leben wahrzunehmen, anzunehmen und es zu gestalten. Mit und für andere und für uns gemeinsam. Auch für mich selbst. Ja, ich bin davon überzeugt: Einen Lebenswert muss sich keiner erst schaffen oder erarbeiten. Vom ersten bis zum letzten Atemzug gilt:
Als Mensch habe ich meinen Wert von Gott selbst. Ich darf sein, wie ich bin. Kein Leben war und kein Leben wird umsonst gelebt. Jede und jeder hier auf der Erde hat Wert für unsere Welt, macht sie bunter und ist ein wertvoller Teil vom großen Ganzen. Klar, manchmal komme auch ich mir trotzdem klein und unwichtig vor. Ob es wie bei einem Salzkorn ist? Schaut man es an, ist es winzig und dazu farblos. Trotzdem: Wer einmal vergessen hat, seine Suppe damit zu salzen, wird es schnell nachholen. Salz braucht es einfach!
So macht jedes Leben diese Welt eben ein wenig würziger. Motivation genug, mit offenen Augen loszuziehen und mit anzupacken. Es braucht auch unseren Einsatz! Jede Menge Salz. Die gemeinsam gekochte „Suppe“ wird am Ende uns allen gut schmecken!