Gedanken zum Wochenende von Superintendent Uwe Simon | 7. Sonntag nach Trinitatis
Überall trifft man gerade Menschen in Reiselaune. Und nicht wenige sind allein unterwegs, nicht aus Mangel an Alternativen, sondern weil sie bewusst die Zeit in der Einsamkeit suchen und nicht ständig abgelenkt oder beschäftigt sein wollen.
Sommer ist aber auch die Zeit für die vielen fröhlichen und ausgelassen Feste in den Dörfern und Städten. Für mich ist beides wichtig: Zeit, die ich allein für mich habe und Zeit, die ich mit anderen teile. Ich brauche die Einsamkeit und die Gemeinsamkeit. Ich möchte spüren, was für mich gerade wichtig ist und so für mich sorgen. Und ich möchte zugleich mit anderen Gedanken, Erlebnisse und kostbare Augenblicke teilen, weil sie dann noch viel eindrücklicher werden.
Mir tut ein Kreis von Menschen gut, der mich trägt und anregt, damit ich zu mir finden und bei mir bleiben kann. Die christliche Gemeinde war für mich immer schon ein Ort, an dem ich erfahren durfte, wer ich bin, von Gott liebevoll angeschaut und wahrgenommen, und an dem ich mit anderen unterwegs auf dem Weg des Glaubens durch das Leben mit seinen Höhen und Tiefen sein durfte.
Solche Keimzellen der Gemeinschaft sind ein Geschenk und ein Segen. Darum braucht es die Kirchen im Dorf und in der Stadt. In diesen Sommertagen stehen sie für alle offen. Man kann in ihnen Zeit für sich finden, dem Grund des Lebens begegnen und zugleich in Gedanken und im Gebet die Verbundenheit in der weltweiten Gemeinschaft der Christen erfahren.