Demokratiefest-Rutenberg_20240921-0019

Andacht zu Demokratiefest in Rutenberg mit Pfarrer Friedemann Humburg

„Glaube ist keine Sache zwischen Couch und Kirchenbank. Darum: Engagier Dich für unsere Demokratie. Es ist an der Zeit!“ Das Jahr 2019: der 100. Gründungstag der Weimarer Republik und 70 Jahre Grundgesetz. Für die EKD war dies damals der Anlass für „Evangelisch für Demokratie – sieben Thesen“.

Pfarrer und Präses der Kreissynode erinnerte in seiner Andacht zum Demokratiefest in Rutenberg an diese sieben Thesen und auch daran wie der Demokratiebegriff in der DDR missbraucht wurde und zu Unfreiheit und Unrecht führte.

Hier die sieben Thesen der EKD und die komplette Predigt von Pfarrer Friedemann Humburg vom Demokratiefest in Rutenberg.

Andacht zum Demokratiefest in Rutenberg am 21. September 2021 von Pfarrer und Präses der Kreissynode Friedemann Humburg

Hier die sieben Thesen der EKD, die wohl nichts an Aktualität verloren haben:

  1. Glaube ist keine Sache zwischen Couch und Kirchenbank. Es ist vielmehr „eine lebendige, verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade […]“, die „fröhlich, mutig und voll Lust zu Gott und allen Geschöpfen“ macht (Luther). Darum: Engagier Dich für unsere Demokratie. Es ist an der Zeit!
  2. Politik ohne religiöse Bildung verwechselt allzu schnell Gott und Mensch und glaubt, die „Welt“ retten zu müssen. Darum: Setz Dich ein für unsere Demokratie, konkret, klug, praktisch – im Vertrauen darauf, dass der Rest Gottes Sache ist.
  3. Christlicher Glaube hilft, demokratisch zu streiten. Er lehrt, dass man selber immer wieder irrt. Und er erinnert daran, dass der Andere stets mehr als ein politischer Gegner ist. Darum: Kämpfe leidenschaftlich für unsere Demokratie gegen alles, was sie gefährdet – aber nie gegen Menschen.
  4. Zur Demokratie gehört, dass jeder gleiche Rechte hat und niemand zu große Macht irgendeiner Art. Dass alle sozial teilhaben, ihre Meinung frei sagen und ihren Glauben leben können. Dies sind zugleich zutiefst protestantische Ideen. Darum: Wehre allen, die diese Rechte beschneiden – für Dich oder andere.
  5. Demokratie ist schön und anstrengend: die Kunst, beharrlich dicke Bretter zu bohren und immer wieder neu fair mit einander zu streiten. Das braucht Zeit und Besonnenheit und Hoffnung. So, wie der Glaube. Darum: Sei demokratisch mit brennender Geduld und protestantischer Nüchternheit – und widersprich tapfer allen, die Wahrheiten willkürlich verbiegen.
  6. Im Glauben erscheint die Welt im Licht der Ewigkeit Gottes. Das rückt manche politischen Fragen heilsam zurecht. Und weitet den Blick über den heimeligen Tellerrand, dass alles Leben Teil von Gottes Schöpfung ist. Darum: Gestalte unsere Demokratie mit, damit andere dies auch erfahren.
  7. Der Glaube lebt von den großen Verheißungen Gottes, dass einmal kein Leid, kein Krieg, keine Tränen mehr sein werden. Dass dies geschieht, liegt nicht in unserer Hand. Dennoch sollten wir uns bemühen, Gott mehr Hilfe als Hindernis zu sein. Darum: Steh auf für eine demokratische, gerechte Gesellschaft – damit keiner verloren geht und jede eine Stimme hat.

yamin-ohmar-p_JbDUWJiUM-unsplash

Your monthly contribution supports our beautiful sangha, its in-depth dharma teachings, supports our in-depth programming and livelihoods of our teachers and supports our teachers and community, while giving assistance for those with financial difficulty.

[give_form id="1006"]