Gedanken zum Wochenende von Pfarrer Veit Böhnke aus Templin
Haben Sie schon einmal Gesangsunterricht genommen? Nein? Das ist eine andere Art von Fitnessstudio. Sie merken Muskeln und Sehnen, von denen Sie vorher gar nichts wussten. Anfangs kann einem schnell die Puste ausgehen. Zugleich werden Sie aufrechter laufen, sich gestärkt fühlen. Die Forschung ist gut dabei, diese schon seit Jahrtausenden bekannten Phänomene auch wissenschaftlich zu belegen. Das ist hochinteressant.
Das Instrument des Jahres 2025 ist die Stimme. Darüber wurde auch schon gewitzelt: Das ist doch gar kein richtiges Instrument! Das ist doch bloß unsere Stimme!
Ja. Und nein. Wir verlernen das Singen, weil wir mehr Musik hören – und im Alltag nur noch selten singen; im Stadion vielleicht, unter der Dusche. Auch in Kirchen wird der Gesang schwächer. Dabei kann Singen und Gesang nicht nur für meine Person etwas bewirken. Das gemeinschaftliche Singen stärkt, verbindet, ermutigt. Ob es ein Sprechgesang ist wie 1989: „Auf die Straße; mitlaufen!“ oder ein Flashmob im Einkaufszentrum oder die Singende Revolution im Baltikum 1987-1991. So machten Menschen sich selbst und anderen Mut zu tun, was verboten aber angesagt war. Und so viele Gefühle lassen sich mit Singen ausdrücken: Freude, Trauer, Wut, Liebe. Es berührt uns besonders, wenn andere ihre Gefühle durch Gesang ausdrücken.
Es heißt, Singen könnte Mauern zum Einsturz bringen (Apostelgeschichte 16). Mauern zwischen Menschen sicher.
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