Flatternde Stoffbänder im Wind

Andacht zum Weltflüchtlingstag in Leegebruch
Am Abend des Weltflüchtlingstages, 20. Juni 2022, 18.00 Uhr traf sich eine kleine Gruppe von Gemeindegliedern zu einer Andacht vor unserer Kirche, um an die Flüchtlinge zu erinnern, die an den Außengrenzen Europas in den letzten Jahren ums Leben kamen.

Pfarrer Felix Sens las Texte aus dem Alten Testament, die von Flucht und Migration vor Jahrhunderten erzählten. Dazwischen wurden Namen von Flüchtlingen und Migranten verlesen, die bei ihrer Flucht zu Tode kamen, die im Mittelmeer ertranken, beim Versuch, die Absperranlagen von Exklaven oder Außengrenzen zu überwinden, ums Leben kamen oder Selbstmord begingen, als sie nach einem abgelehnten Asylantrag in die Länder abgeschoben werden sollten, aus denen sie geflohen waren. Von manchen konnten keine Namen ermittelt werden, so dass dann nur das vermutliche Alter und Herkunftsland, der Todesort oder der Ort, wo ihr Leichnam aufgefunden wurde, verlesen werden konnten. Die Bänder mit den aufgeschriebenen Namen wurden an den Zaun des Kirchengrundstücks geknüpft, so dass sie für die Passanten als Erinnerungszeichen unübersehbar waren. Flötenmusik – getragen, besinnlich und in Moll gestimmt – begleitete das Verlesen.

Mit einem Gebet für die Toten und die noch immer Fliehenden und einem Bittgesang ging die Andacht zu Ende.

Und bald danach kam der Regen…
Schon eine Stunde nach der Andacht kam ein kräftiger Regenguss, der die Stoffstreifen so durchnässte, dass die Schrift zu einem Farbfleck ausgewaschen wurde und nicht mehr zu lesen war. Dennoch sollen die Bänder an die Toten erinnern.

yamin-ohmar-p_JbDUWJiUM-unsplash

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