Wir als Netzwerk für Dialog und Toleranz rufen für den 22.05.2023 um 17.45 zu einer Kundgebung vor dem Kommunikationszentrum auf.
Grund dafür ist auch, dass angesichts der Ankündigung, dass der Landkreis Oberhavel Unterkünfte für Geflüchtete in Marwitz als auch in Hohenschöpping planen und bauen möchte, das selbsternannte „Bürgerbündnis Velten & Oberkrämer“ und die AfD Velten zu einer „Kundgebung gegen die geplanten Asylunterkünfte in Marwitz & Velten“ am selben Tag aufrufen. Auch die NPD wird an dieser Veranstaltung teilnehmen.
Es ist offensichtlich, dass diese rechtsextremen Parteien und Akteure die Sorgen und Nöte der Bürger:innen für ihre politische Agenda der Ausgrenzung und Abwertung von Geflüchteten und Menschen mit Migrationsgeschichte missbrauchen, um ihre politischen Ziele der Spaltung und des Rassismus weiterzuführen.
Dieses Vorgehen ist auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu beobachten: So nutzte die AfDFraktion Velten auch die Stadtverordnetenversammlung am vergangenen 11. Mai, um einen „Flüchtlingsaufnahmestopp“ und die „sofortige Abschiebung“ aller von der AfD als „Ausreisepflichtige“ und “sogenannte Flüchtlinge” titulierten Menschen zu fordern. Mit diesen menschenverachtenden Formulierungen forderte die AfD die Bürgermeisterin auf, alle Mittel zu prüfen, um die Flüchtlingsunterkunft“ in Hohenschöpping zu verhindern. In Velten gibt es leider seit längerer Zeit gehäuft Vorfälle bei denen Rechtsextremist:innen versuchen, ihre menschenverachtende Hetze zu streuen und das gesellschaftliche Klima zu vergiften und
gezielt zu spalten.
Es tauchen z.B. immer wieder Flugblätter, Sticker oder Graffitis mit verbotenen Motiven und Kürzeln der Neonazi-Szene auf und auch das nächtliche Hissen der Reichsflagge vor dem Rathaus steht in diesem Zusammenhang. In Marwitz verteilte das selbsternannte Bürgerbündnis Flyer, mit denen sie gegen die Unterbringung von geflüchteten Menschen mobilisieren wollten.
Dieses menschenverachtende und auf eine Spaltung der Gesellschaft ausgelegte Handeln nehmen wir nicht unwidersprochen hin! Wir stehen ein für Toleranz, Offenheit und ein gutes Miteinander!
Die berechtigten Bedenken und Sorgen der Bürger:innen zur Unterbringung von Geflüchteten in Marwitz und Hohenschöpping sind wichtig und verdienen es, angehört und ernst genommen zu werden. Etwa ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt, ob der Ausbau sozialer Versorgungsstrukturen (Kitaplätze, Schulen, etc) oder die sinnvolle Anbindung an den Nahverkehr für alle Menschen rechtzeitig gelingen wird.
Das sogenannte „Bürgerbündnis Velten & Oberkrämer“ missbraucht jedoch die Bedenken für ihre rassistische und fremdenfeindliche Agenda. Anstatt konstruktive Lösungen zu suchen, betreibt das Bündnis gezielt Stimmungsmache und schürt Hass und Vorurteile gegenüber Geflüchteten und Migrant:innen. Diese Vorgehensweise ist nicht nur inakzeptabel, sondern auch gefährlich für unser Zusammenleben und darf nicht toleriert werden. Wir müssen uns als Gesellschaft aktiv gegen diese Formen der Hetze und Ausgrenzung stellen und für eine weltoffene und solidarische Gemeinschaft eintreten.
Für uns steht fest:
Die Unterbringung von Geflüchteten und Migrant:innen stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Es geht dabei nicht nur um die Anzahl an Menschen, die untergebracht werden müssen, sondern auch um die Wahrung ihrer Menschenwürde und das Schaffen eines sicheren Umfelds. Es ist daher wichtig, dass wir uns als Gesellschaft dieser Herausforderung stellen und gemeinsam nach Lösungen suchen, um eine menschenwürdige Unterbringung zu ermöglichen. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass es sich bei den Geflüchteten und Migrant:innen um Menschen handelt, die aufgrund
von Krieg, Verfolgung oder Armut ihre Heimat verlassen mussten und nun auf unsere Hilfe und Solidarität angewiesen sind.
Hier ist in besonderem Maße die Politik gefragt und das Engagement der Bürger:innen. In den vergangenen Jahren waren es vor allem viele ehrenamtlich engagierte Menschen, die die Geflüchteten an vielen Stellen unterstützen und ihnen so ermöglichten, sich in Oberhavel einzuleben und zu integrieren. Ihre Erfahrung kommt uns zugute, wenn wir Lösungen für die Herausforderungen suchen. Diese Ehrenamtlichen dürfen allerdings nicht alleine gelassen werden!
Es ist unsere Verantwortung, uns gegen Hass und Hetze zu stellen und den hier ankommenden Menschen mit Respekt und Mitgefühl zu begegnen. Wir können zeigen, dass unsere Gemeinde weltoffen und solidarisch ist, indem wir uns für die Integration der ankommenden Menschen einsetzen und die Politik auffordern, die notwenigen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.
Kommt am Montag nach Velten. Ab 17.45 Uhr vor dem Kommunikationszentrum.
Ausgrenzung stoppen, Gemeinschaft stärken – für eine starke Gesellschaft