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Heilige Nächte in Kremmen – Zwischen Mythos und Spiritualität

Für die Zeit „zwischen den Jahren“ hat sich Denise Völlmer, Pfarrerin in der Kirchengemeinde Kremmen, etwas einfallen lassen – man kann es „neu“, „anders“ oder „einfach mal ausprobieren“ nennen. Was daraus wird? Sie ist gespannt.

„Den ganzen Advent über herrscht in unseren Gemeinden reger Betrieb“, erzählt die junge Pfarrerin. „Die Terminkalender sind randvoll: Adventsmärkte, Konzerte, Gemeindenachmittage, Krippenspielproben. Die Weihnachtsbäume werden in den Kirchen aufgestellt, liebevoll geschmückt und ringsum alles kunstvoll für das Fest dekoriert.

Dann kommt das Weihnachtsfest, der Heilige Abend mit dem Krippenspiel, leuchtende Kinderaugen, voller Erwartung. Die Kirchen sind so voll wie nie. „Oh du fröhliche“ und „Stille Nacht“ werden gesungen. Die Familien finden sich in großer Runde zusammen.

Spätestens nach dem 2. Weihnachtstag kehrt dann wieder Ruhe ein. „Es ist niemand mehr da, die Kinder sind abgereist. Man bereitet sich auf den Jahreswechsel vor.“ So beschreibt Denise Völlmer die Tage nach dem Fest, und genau diese Tage nimmt sie in den Blick für eine besondere Gemeindeaktion.

Von einer Freundin, selbst Pfarrerin, habe sie gehört, dass dort in den Tagen nach Weihnachten immer kleine Aktionen in der Kirche stattfinden. Das brachte sie auf die Idee der „Heiligen Nächte“, mit denen sie zugleich dem Mythos der Rauhnächte und der von ihnen ausgehenden Spiritualität nachspüren will – aber nicht sie allein.

Denn Denise Völlmer startet mit den „Heiligen Nächten“ ein Gemeinschaftsprojekt für die Kremmener Kirchengemeinde, die mit Groß-Ziethen, Staffelde, Beetz und Sommerfeld sowie dem Fehrbelliner Ortsteil Wall und der St. Nikolai-Kirche in Kremmen immerhin sechs Predigtstellen vereint. „Acht bis zehn Menschen aus verschiedenen Orten unserer Kirchengemeinde werden sich an der Gestaltung der Abende beteiligen, erzählt Völlmer: „Die ‚Heiligen Nächte‘ lehnen sich dabei an den Mythos der Rauhnächte an und spüren der Spiritualität nach, die uns Menschen ja schon immer zu allen Zeiten in verschiedener Form begleitet hat.“

An jedem der elf Abende vom 27. Dezember bis zum 6. Januar wird es ein anderes Thema geben. Die Gestaltung übernehmen Menschen aus der Gemeinde. Es geht um die Tradition und Bedeutung der Rauhnächte, es gibt eine Weihnachtsgeschichte aus Schweden zu hören. Am 2. Januar wird es einen Ausflug nach Wall in die Bibliothek im Herrenhaus geben. „Vom Duft des Glaubens“ wird am 3. Januar Birgit Titze-Dörr, Kosmetikerin aus Kremmen, erzählen. Und Edith von Thüngen aus Groß-Ziethen führt tags darauf ein „Gespräch mit den Wesen der Rauhnächte“.

Mittendrin ist am 31. Dezember der „Gottesdienst zum Jahreswechsel“, der traditionell immer gut besucht sei und bereits um 16 Uhr beginne. Ansonsten finden die Veranstaltungen um 18 Uhr, vorn im Chorraum der St. Nikolai-Kirche statt. „Dort kann man die weihnachtliche Stimmung am besten auf sich wirken lassen“, weiß Denis Vollmer. Durch die Heizstrahler sei das auch von den Temperaturen her okay. Den Abschluss bildet am 6. Januar die Epiphaniasmusik in der Kremmener St. Nikolai-Kirche.

Was Pfarrerin Völlmer mit diesem neuen Angebot in der Gemeinde verbinden möchte, ist, dass die Kirche gerade auch nach Weihnachten an jedem Tag zu einer bestimmten Uhrzeit ein offenes Angebot bereithält: „Es ist gut und wichtig, ein Signal zu senden, dass wir da sind und etwas zu bieten haben. Die Leute nehmen ja wahr, wenn in der Kirche etwas stattfindet, auch wenn sie selbst vielleicht nicht kommen.“

Und noch ein zweiter Aspekt ist ihr wichtig: Dass ehrenamtlich Engagierte aus der Gemeinde kleine Andachtsformate übernehmen und selbst etwas ausprobieren, um Kirche zu gestalten. Dazu möchte Denise Völlmer mit dieser Reihe ausdrücklich ermutigen. Sie freut sich über die positive Resonanz und ist gespannt auf die Themen-Beiträge, bei denen sie dann, wenn sie nicht selbst an der Reihe ist, wie alle anderen im Kerzenschein des Weihnachtsbaumes lauscht und die besondere Stimmung der Rauhnächte zwischen den Jahren auf sich wirken lässt.

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