Welch große Schätze in unseren kleinen Dorfkirchen auf Entdeckung warten, konnte man an diesem Wochenende wieder eindrücklich erleben. Nicht nur die volle Seilershofer Kirche zum 70. Geburtstag (wovon noch berichtet wird) oder der Motorradgottesdienst in Friedrichswalde. Hier geht es um das Dörfchen Kappe, einem Ortsteil von Zehdenick in der Gesamtkichengemeinde Zehdenick.
Die seit Jahren beiliebten Kapper Sonntags-Konzerte starteten gestern mit einem der seltenen Solo-Konzerte der Berliner Jazz-Gitarristen Uwe Kropinski.
Ein Konzert, bei dem Gitarre und Musiker mitsamt dem Resonanzraum der Kirche förmlich verschmelzen, bei dem sich aus Rhythmus und Tönen Klangwelten zu Lebensphilosophien formen. Ein stiller Moment des Augenblicks in der Pause zwischen zwei Tönen, der nicht nach dem Woher und Wohin fragt. So einfach lässt sich Unendlichkeit erklären. Danke dafür und für dieses wunderbare Konzert, das auch Fans von weit her in die schmucke Dorfkirche am Rande der Schorfheide lockte.
Zugleich feierte Kappe am Sonntag die Eröffnung der diesjährigen Sommerausstellung mit Werken des Templiner Künstlers Bodo Neumüller. Sein eindrücklicher Blick fängt das Licht der uckermärkischen Landschaft ein und bannt es im Farbtanz auf der Leinwand. Acht großformatige Gemälde können bis Oktober jeweils vor und nach den Sonntagskonzerten besichtigt werden.
Dass die Kapper Sonntags-Konzerte zugleich auch Gottesdienst mit Wortverkündigung sind, sollte nicht unerwähnt bleiben. Eine Begrüßung mit Predigt von Pfarrer Andreas Domke, bei der man sich freut, „mal etwas durcheinander zu kommen“ – auf dem Weg von Karfreitag über Ostern und Himmelfahrt bis nach Pfingsten – Auf dass wir uns neu ordnen lassen vom Geist, der über all unser Denken und Vermögen ein letztes Wort behält.
Gratulation an die künstlerische Leiterin Barabara Richter-Rumstig zum diesjährigen Programm Sonntags-Konzerte, mit dem die Dorfkirche aich 2024 wieder so wunderbar mit Leben und Geist erfüllt wird.