Alle Arbeiten sind im Terminplan. Die neuen Deckenplatten sind sicher verschraubt. Ein dünner Putz ist aufgetragen, leicht angeraut zur Schallminderung und Verbesserung der Akustik. Bis Ende dieser Woche wird auch die Decke gestrichen sein. Parallel werden neue Kabel im Dachstuhl für die Deckenbeleuchtung gezogen.
In der kommenden Woche wird die Raumrüstung abgebaut. Nach einer gründlichen Reinigung des Innenraumes können dann bereits die Bänke im Kirchenschiff wieder aufgestellt werden – und natürlich der Christbaum kurz vor dem Fest. Selbst die Orgel, die derzeit ausgelagert ist, soll an Heiligabend wieder erklingen.
Es wird ein besonderes Weihnachten werden in Grüneberg – nach einem besonderen Jahr. Denn bereits im Sommer hat sich Landesbischof Christian Stäblein als prominenter Gastprediger angekündigt.
Bischof Stäblein war einer der ersten, der die Kirche nach dem Unglückstag von 18. Juni besuchte. Bereits am 11. Juli war er im Rahmen einer Kirchenkreis-Tour in Grüneberg vor Ort. Später kam er ein zweites Mal gemeinsam mit Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle und verkündete neben einer Kostenbeteiligung der Landeskirche an der Sanierung, dass er, wenn baulich alles klappt, die Christvesper in der Grüneberger Kirche halten wolle. Nun wird es tatsächlich so sein: Heiligabend, 16 Uhr Dorfkirche Grüneberg. Ein Bischof. Ein Wort.
Bei der Bauberatung am vergangenen Dienstag dankte Bauleiter Wolfram Schwelgin vom Ingenieurbüro für Baustatik und Sanierungsplanung in Hoppegarten (ibs) allen Beteiligten, dass die Terminkette so gut eingehalten wurde. Er ist optimistisch, „dass die letzten Leistungen ebenfalls fristgerecht abgeschlossen werden.” Das betreffe dann eigentlich nur noch den Rückbau der Raumrüstung nebst Reinigung der Kirche und das Aufstellen der Bänke. Der Christvesper an Heiligabend steht aus seiner Sicht nichts im Wege.
Die Wiederherstellung der Kirche wird damit aber noch nicht abgeschlossen sein. Da auch der barocke Kanzelaltar und der Altartisch bei dem Deckenabsturz stark beschädigt wurden, kommen hier noch erhebliche Kosten auf die Gemeinde zu. Das Schadensausmaß konnte erst nach der Beräumung der Kirche im Oktober ermittelt werden und wird mit rund 40.000 Euro veranschlagt. Hierfür und auch für die malermäßige Instandsetzung ist die Kirchengemeinde weiterhin auf Spenden angewiesen und für jede Unterstützung dankbar.
Seit Oktober können Einzelspenden direkt bei der Crowdfunding-Plattform 99funken.de der Gesellschaft für Sparkassendienstleistungen mbH (GSD) eingezahlt werden. Das avisierte Spendenaufkommen von 12.000 Euro soll dann in die Restaurierung des Altars und des Innenraumes fließen. Zudem stellt die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) auch in direkter Zuwendung eine vierstellige Spendensumme für die Sanierungsarbeiten bereit.
Superintendent Uwe Simon, der derzeit auch Vakanzverwalter für die Kirchengemeinde Grüneberg im Löwenberger Land, zeigt sich beeindruckt und bewegt vom Engagement so vieler Menschen in und um Grüneberg für die Kirche mitten im Dorf. Zugleich dankt er auch den anderen Ortsteilen und Ortskirchen im Löwenberger Land, die ihre Verbundenheit mit vielen Aktionen und Spenden zum Ausdruck gebracht haben und damit im besten Sinne des Wortes Gemeinsinn gezeigt und sich für das Gemeinwohl eingesetzt haben.
Landesbischof Christian Stäblein lässt vorab in einem Grußwort wissen, er freue sich über die großartige Zusammenarbeit vor Ort und sei überaus dankbar für die, die auf vielfältige Weise und nicht zuletzt finanziell dazu beitragen, dass die Grüneberger Kirche wieder aufgebaut werden konnte. Mit Blick auf Heiligabend freut sich der Bischof mit der Grüneberger Gemeinde in der wieder hergestellten Kirche „dann, wenn es so weit sein sollte, die Christvesper zu feiern: ein kleines Weihnachtswunder.” Noch immer sei er vor allem dankbar, dass kein Mensch bei dem Unglück zu Schaden kam.