Der Jugendkreuzweg in Lindow 2025 geht schleichend, stolpernd, kriechend, ergreifend, schreitend, gebrochen, erhebend. So hießen die sieben Stationen, die angefangen an der katholischen Kirche über Kloster, Todesmarschdenkmal, Marktplatz, Jüdischen Friedhof, Mahnmal für die Opfer der Kriege bis zur evangelischen Kirche quer durch die Stadt verliefen. Gestaltet wurden sie von den Konfirmandengruppen der katholischen und evangelischen Gemeinden und von den angereisten Gruppen aus Zehdenick, Gransee, Herzberg und aus dem Löwenberger Land. Ein Handy war dabei durchaus erwünscht. Wenn zum Beispiel mitten auf dem Markplatz die über “noahworks“ erstellte Gebetsanliegen verlesen wurden.
Begleitet vom Frühlingsgezwitscher zieht sich der Weg durch den städtischen Abendverkehr. Die Sonne steht noch hinter dem Kirchturm. Eine leichte Wärme liegt in der Luft. Die Knospen sind aufgebrochen, überall blitzt frisches Grün durch die Äste und die ersten Baumblüten strahlen in üppigen Farben. Ostern liegt spät in diesem Jahr.
„Mit dir“ – so der Liedruf, der an allen Stationen gesungen wurde, während die Erde sich langsam in den Abend und zum nächsten Tag hin drehte.
Er ist ein Weg, der Hoffnung macht, dieser Jugendkreuzweg 2025 – auch weil in Lindow so viele Menschen dabei waren, wie schon lange nicht mehr: Hier liegt die Kraft des Beständigen, seit 37 Jahren in Lindow und seit 1958 in der Jugendkreuzweg-Bewegung, begonnen als „Gebetsbrücke“ zwischen der katholischen Jugend in beiden deutschen Staaten. So gehen „Auf deinem Weg“ die Brückenbauer auch 2025 in kleinen Schritten weiter und finden hier in Lindow und an vielen weiteren Orten in ganz Deutschland das, was verbindet.